Fleischeslust im wahrsten Sinne des Wortes: Wissenschaftler aus Australien haben herausgefunden, dass Männer bei einem Date eher Fleisch bestellen, wenn sie eine Frau sexy finden. Auch Frauen tendieren zu einem bestimmten Gericht – das geht allerdings in eine ganz andere Richtung.
Ist Essen sexy? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus Melbourne und Sydney nach. Sie fanden heraus: Wenn Männer beim ersten Date ein Steak oder einen Burger bestellen, ist das ein Indiz, dass sie an ihrem Gegenüber interessiert sind. Ihre Studie, an der 1600 Frauen und Männer teilnahmen, erschien in der Fachzeitschrift für Ernährung "Food Quality and Preference".
Männer greifen zum Burger, Frauen zu Salat
Die Marketingexperten zeigten in drei Versuchen in Australien, England und den USA, dass es einen Zusammenhang zwischen sexueller Motivation und Fleischkonsum gibt – zumindest bei Männern. Frauen greifen lieber zu Salat und Gemüse. Sie signalisieren dem Date damit, dass sie auf ihre Gesundheit und ihr Aussehen achten.
Im ersten Setting wurden den Probanden Bilder attraktiver Männer und Frauen gezeigt. Als Belohnung für die Teilnahme durften sie zwischen Fleisch oder einem veganen Gericht wählen. 86 Prozent der Männer wählten das Fleisch, bei den Frauen war es gerade einmal die Hälfte. In den beiden anderen Versuchen wurde eine Gruppe aufgefordert, sich ein Date vorzustellen, an dessen Ende man gerne Sex mit dem anderen hätte. Die Kontrollgruppe spielte vor dem inneren Auge durch, wie sie mit Freunden einen lustigen Abend erlebt. Auch hier bestätigte sich: Ist eine sexuelle Motivation im Spiel, steigt der Fleischhunger. Die Männer bestellten nach ihrer Dating-Fantasie einen Burger.
Männer und Fleisch – alles durch die Evolution bedingt
Studienleiter Eugene Chang von der Monash Business School in Melbourne hat dafür eine Erklärung parat: "Der Wunsch nach Sex ist ein fundamentales menschliches Bedürfnis. Die Suche nach einem Partner ist evolutionsbedingt fest in unserer Psyche verankert und deshalb ist es gut möglich, dass dies auch in die Entscheidung übers Essen hineinspielt – wenn sie für die Partnerwahl wichtig ist." Das bedeute, dass mit Blick auf die Evolution der als stärker und wohlhabender betrachtet werde, der sich Fleisch leisten könne.
Ihrer Studienergebnisse sehen die australischen Wissenschaftler durch den weltweit gestiegenen Fleischkonsum bestätigt. Der stieg laut Worldwatch Institute weltweit von 31,3 Kilo im Jahr 1989 auf 41,9 Kilo in 2010. Eugene Chang sieht einen direkten Zusammenhang mit der Bilderflut, die uns umgibt: "In unserer Gesellschaft sind wir umgeben von sexueller Stimulation. Wir können den Bildern auf Plakaten, online oder im Fernsehen gar nicht entkommen."
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